Frage: Herr Klose, das war der dritthöchste WM-Auftaktsieg einer deutschen Mannschaft. Was ist dieses 4:0 wert?

Miroslav Klose: Erst einmal ist wichtig, dass wir gewonnen haben. Man hat gesehen, dass wir Spaß am Fußball haben. Wir haben zwar eine sehr junge Mannschaft, aber sie kann sehr gut Fußball spielen. Ich bin froh, wenn ich sehe, wie einfach wir uns Torchancen erarbeitet haben. Und das ist vielleicht auch das einzige Manko: dass wir vielleicht ein, zwei Tore mehr machen konnten. Sonst kann ich nichts Negatives finden.

Frage: Sie haben auch zwei Anläufe gebraucht, bis es mal wieder geklappt hat. Das war sicherlich der schwierigste Ball, den Sie da zum 2:0 verwandelt haben.

Klose: Ich war froh, dass er drin war. Aber das haben wir oft einstudiert mit Philipp Lahm. Wenn wir beide den richtigen Zeitpunkt finden und ich in die Höhe komme, kommen da nicht viele Torhüter hin. Das hat super funktioniert.

Das ist mein Spiel: überall zu sein, und auf diesen einen Moment zu warten.

 Frage: Sie haben nun schon zum dritten Mal in einem WM-Auftaktspiel getroffen ...

Klose: Erinnern Sie mich nicht daran. Bei der WM 2002 habe ich drei Tore im Auftaktspiel gemacht, 2006 waren es zwei. Wenn es so weitergeht, brauche ich 2014 gar nicht aufzulaufen.

Frage: Was haben Sie nach der ersten vergebenen Chance gedacht: Haben Sie geflucht?

Klose: Ja, weil ich mich geärgert habe. Ich wollte den Ball in die lange Ecke schießen und nicht in die kurze. Aber ich wusste, dass noch eine Chance kommen wird und dass ich sie nutzen muss. Ich habe es geschafft.

Frage: Als der Ball im Netz zappelte, muss eine große Last von Ihnen abgefallen sein.

Klose: Ich habe ja die Schlagzeilen mitbekommen, aber ich war fit, ich war lauffreudig. Das ist mein Spiel: überall zu sein, und auf diesen Moment zu warten. Wenn man die Spiele während der Vorbereitung sieht, hatte ich in jedem Spiel vielleicht eine Chance. Gegen Australien hatte ich fünf. Wenn mich meine Mitspieler so in Szene setzen, ist es auch einfacher für mich. Und wenn ich erst einmal getroffen habe, dann bin ich drin.